“Geht wählen!” Diese Aufforderung lesen und hören die Bürger regelmäßig vor Wahlen.
Doch damit ist es offensichtlich nicht getan. Während die Menschen in den alten Bundesländern die Wahlaufforderung verstehen, den Erwartungen gerecht werden und ihr Kreuz hauptsächlich brav bei der Altpolitik setzen, können viele Ostdeutsche, die Bürger aus den neuen Bundesländern mit ihrem Wahlrecht immer noch nicht umgehen. Sie haben die AfD in Brandenburg und Sachsen jeweils zur zweitstärksten Partei gestimmt.
Selbstverständlich müssen die dafür angemahnt werden. Wenn Ostdeutsche die deutsche Demokratie gefährden, die versprochenen und flächendeckend entstanden blühenden Landschaften wieder umpflügen, die fast täglich erlebte Bereicherung nicht zu genießen wissen, keinerlei Dankbarkeit zeigen darüber, dass sie nicht mehr Trabbi fahren, sondern Volkswagen, so lange es sich nicht um einen Diesel handelt, dann schaden diese Ossis der Bundesrepublik. Und wenn der Ostler das nicht versteht, dann gehört es ihm unmissverständlich ins Hirn getrieben.
Herr Lühmann und die “Drecksnazis”
Das versucht zum Beispiel Herr Lühmann. Der deutsche Politikwissenschaftler und Demokratieforscher Michael Lühmann sorgte mit einer Aussage zum Wahlergebnis in Sachsen für ein passendes Beispiel, des oben genannte Bestrebens.
Vielleicht war der Tweet in den Augen womöglich jener, die Lühmann regelmäßig als Rechtsextremismusexperten in TV-Sendungen einladen, oder Medien in denen er regelmäßig publizieren darf, zum Beispiel „Spiegel Online“ und „Zeit Online“, zu deutlich. Lühmann relativiert nachfolgend in zwei Anläufen und verkündet:
So richtig begriffen hat Lühmann sein Handeln offensichtlich nicht. Es stellt sich ganz klar die Frage. So ein Mensch forscht an der Uni Göttingen?
Dieser Mann liefert Stoff für Meinungsbildung in Deutschland? Genau der Mann arbeit in der Demokratieforschung? Das ist mindestens absurd, wenn nicht lächerlich. Auch andere, bekannte Personen sind wie zu erwarten wieder vorne mit dabei, geht es darum deutsche Bürger zu verunglimpfen.
Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrat der Muslime sorgt für Verständigung im Land
Was dieser Mann glaubt ist im Grunde unwichtig. Sein Zentralrat repräsentiert einen sehr geringen Teil der Muslime in Deutschland, rund einen Prozent. Warum das so sein könnte? Das ist nicht Bestandteil dieses Artikels. Festzustellen bleibt: Auch Mazyek ist in den Mainstreammedien ein gern präsentierter Stimmungsmacher, weil er so gern über Rechtsextremisten philosophiert.
“Journalist” Nikolaus Blome – auch er unterirdisch
Wäre Blome ein Journalist, nicht ein Schlagzeilenhersteller, der aus welchen Gründen auch immer offenbar mehr “ON-AIR-Time” benötigt, dann wäre im nicht egal, dass sein Tweet nur mit “intellektuell unterirdisch” zu kennzeichnen ist. Zum Glück fällt der stellvertretende Chefredakteur der Bild-Zeitung und ehem. Leiter des Hauptstadtbüros des SPIEGEL nicht allzusehr auf, in der deutschen “Fail-Presse”.
“Westfalen-Blatt.de” schreibt
“Sind die im Osten wirklich so anders? – Ja.” Dann folgt der bekannte Quatsch von angeblicher DDR-Glorifizierung, Empathielosigkeit und Geschichtsvergessenheit.
Die “NEON-REDAKTION des Stern” verkündet
“Die Jugend wählt AfD: Fremdenfeindlichkeit war lange nicht mehr so selbstverständlich” Es wird wild analysiert und dann landet man doch wieder nur bei der Perspektivlosigkeit der Jugend. Diese soll zu offenkundiger Gleichgültigkeit gegenüber Rassismus und rechtsextremen Tendenzen führen. Dieses Erklärungsmuster ist so alt wie es schlicht, ja sogar stumpfsinnig ist.
Auf “main-echo.de” fragt sich Werner Kolhoff
“Was bilden sich die Ossis eigentlich ein?” Glücklicherweise sind die meisten Deutschen durch ein Bezahlschranke vor diesem Kommentar geschützt. Wer dafür bezahlt hat, sollte sein Geld zurückfordern. Im Internet kursiert ein Screenshot des Artikels. (DER-BARNIMER kann den Screenshot dazu aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlichen.) Der Autor fragt die Ostdeutschen nach ihren Protestgründen. Die Lösung für abgehängte Regionen ist für ihn glasklar. Migration. Und natürlich sind die Ossis selber Schuld an Ihrer Misere, weil sie eben die Bereicherung nicht wollen. Dieses geistreiche Schlussfolgerung sollte einen Preis schon verdient haben.
Ossi-Bashing auch im Social Web
Selbstverständlich darf auch im Social-Media-Bereich fleißig auf die Ostdeutschen eingedroschen werden. Es entsteht der Eindruck sie hätten alle AfD gewählt, was ganz klar so nicht stimmt, aber egal. Interessant, dass “Ossi-Hass-Postings” offensichtlich nicht zu Sperrungen führen.
Liebe Leser, jetzt erfolgt keine abschließende Wertung. Informieren Sie sich weiter und kommen Sie zu Ihren eigenen Erkenntnissen.