Gleich am Anfang möchte ich klarstellen, ich akzeptiere das Zentrum für Politische Schönheit (ZPS) ausdrücklich nicht als Künstlerkollektiv. Ich weigere mich, billigste Meinungsmache und Diffamierungen als Kunst anzuerkennen. Denn reine Propaganda verortet die Aktionen des ZPS deutlich besser. Als innerlich hässliche Menschen nehme ich die entsprechenden Protagonisten wahr. Warum? Dazu gleich mehr. Doch erst einmal versuche ich zu definieren.
Definitionsversuch Kunst: Meistens am Ende, nach einem kreativen Prozess, formt sich ein Ergebnis, ein menschliches Kulturprodukt, ein Kunstwerk. Seit der, auf die Kunst bezogene Zeit der Moderne, wird teilweise auch schon der eigentliche Prozess, von Ausübenden oder Rezipienten als Kunst definiert. Jene, die den beschriebenen Prozess ausführen, ggf. entsprechende Kulturgüter schaffen, werden als Künstler bezeichnet.
Kunst zu definieren ist zugegeben ein schweres Unterfangen. Am Ende schätzen Menschen sehr individuell ein, was für sie Kunst bedeutet. Ich orientiere mich an der gerade versuchten Definition. Also warum sind die Protagonisten des Zentrums für Politische Schönheit für mich keine Künstler?
Klare propagandistische Ziele untergraben offene Schaffensprozesse
Wenn Kunst eine der höchsten Formen von Freiheit darstellt, dem würde ich zustimmen, dann kann ein Künstler, der sich entsprechend versteht, nicht schon vor dem Schaffensprozess ideologisch begrenzt sein. Doch das ZPS stellt entsprechende eigene Korridore immer wieder unter Beweis.
Inteintellektuelle Monotonie, nicht aus dem Antrieb heraus diese darzustellen, sondern mangels der Bereitschaft für offene Schaffensprozesse, wird anstatt Kunst angeboten. Viel besser sind die Aktionen des ZPS daher dem Begriff Propaganda zuzuordnen.
Definitionsversuch: Propaganda meint die systematische Verbreitung politischer oder weltanschaulicher Ideen und Meinungen, mit dem Ziel das allgemeine Bewusstsein zu beeinflussen.
Streitbare Aktionen des ZPS
Die Aktionen:
- Grabstein Franz von Papens (Grabstein des ehm. Reichskanzlers entwendet
- „Sucht nach uns!“ (Zurschaustellung der Asche von Opfern des Nationalsozialismus)
- „Soko Chemnitz“ (“vermutlich” rechte Demoteilnehmer sollten ihren Arbeitgebern gemeldet werden)
- „Bau das Holocaust-Mahnmal vor Höckes Haus!“ (Aktion direkt gegen die Person Björn Höcke)
waren alle samt linksideologische Propaganda im “Meinungskampf gegen Rechts”. Außer meinungsverbreitend, durch die gezielt gesuchte Spiegelung in den Medien, durch blanke Provokation, waren diese Kampagnen mindestens intellektuell ärmlich, zum Teil persönlich diffamierend und pietätlos. Kunst konnte ich nicht erkennen.
Auch bei anderen Aktionen wie z.B.
- „Belohnung: 25.000 Euro“ (Diese Aktion verletzte Persönlichkeitsrechte. Eine Person wurde öffentlich herabgewürdigt, so die gerichtliche Entscheidung.)
- „Erster Europäischer Mauerfall“ (Gedenkkreuze für Mauertote an der innerdeutschen Grenze wurden entwendet und in Verbindung mit Toten an EU-Außengrenzen gesetzt.)
- „Die Toten kommen“ (Um die Sicht des ZPS auf die Flüchtlingspolitik zu verdeutlichen, sollten auf einer Demo in Berlin Tote mitgeführt werden. Die Polizei untersagte dieses Vorhaben.)
geht es dem Zentrum für Politische Schönheit außschließlich um die medienwirksame Darstellung der eigenen Meinungen / Ideen / Betrachtungsweisen. Die durchschaubaren Aktionen, die auch einen gewissen Tunnelblick offenbaren, als Kunst zu bezeichnen widerstrebt mir vollständig.
Moralischer Alleinanspruch statt gesellschaftliche Diskussion
Diese Zwischenüberschrift beschreibt das offensichtliches Ziel des ZPS recht gut. Denn die Aktionen lassen ergebnisoffene Debatten nicht zu. In Deutschland hat sich die Unart durchgesetzt, komlexe Themen ideologisch oder hypermoralisch zu betrachten. Diesen Zeitgeist bedient das ZPS auf haarsträubende Weise. Künstlerisches Handeln lässt sich schwer erkennen, aber wohl propagandistische Mittel im Meinungskampf.
Ich kann weder am Ende noch während des “Schaffensprozesses”, ich möchte eigentlich lieber den Begriff “Produktion” verwenden, ein Kulturprodukt erkennen. Gerade diesbezüglich haben die Aktionen des ZPS eher einen spaltenden Charakter, als dass sie Menschen verbinden, sind unserer Gesellschaft also wenig dienlich. Denn das Kunst die Bürger trennen soll – wäre mir persönlich neu.
Innerlich hässliche Menschen – hässliche Dinge
Nutzt es einem Toten, wenn ich seine Asche exponiere? Verarbeite ich Geschichte, wenn ich Grabsteine stehle? Mache ich mich glaubhafter, wenn ich Andere diffamiere? Stärke ich eine Gesellschaft, wenn ich aufrufe zu denunzieren? Bin ich überlegen, wenn ich Menschen herabwürdige.
Jeder soll dazu seine eigenen Antworten finden. Ich sehe die Aktionen des Zentrum für Politische Schönheit – vor meinem inneren Auge formt sich der Satz:
“Innerlich hässliche Menschen tun hässliche Dinge – Kunst, Fehlanzeige.“