Kurz-Kommentar: Stev Drews
Durchaus möglich, dass am 20. März 2020 nicht nur ein Kapitel zu Ende geht. Die Alternative für Deutschland scheint endgültig im politischen Geschäft angekommen. Ich sage diesen Tag seit Jahren voraus. Lange schon zeichnete sich eine Entwicklung ab, die heute einen “fetten Punkt” setzt.
Der Verfassungsschutz durch seine „Beobachtung“ des “AfD-Flügel” hat wieder einmal unter Beweis gestellt, dass er durchaus Handlungsfähigkeit besitzt, geht es um die Zerschlagung von politischen Gruppen, evtl. auch bald um die Beerdigung einer ganzen Partei. Was mag das Endziel sein – der Bestrebungen aus politischen Hinterzimmern – umgesetzt durch den willigen Helfer-VS, der zuvor eine Selbstreinigung erfuhr?
Löst sich der Flügel auf, ist es höchstwahrscheinlich egal, ob die AfD formell weiter existiert. Dann hat die Partei sich erpressen lassen, wird ab nun immer wieder erpressbar sein. Dann wäre sie wohl dazu bestimmt, im Politzirkus ein Randdasein zu fristen. Hingegen zu propagieren noch 51 Prozent “erreichen zu wollen” – unglaubwürdig. Möglicherweise sieht die Partei ihre Zukunft nun doch in Koalitionen, anders als bisher propagiert, als Juniorpartner. Erfahrungswerte in dieser Rolle könnte sie sich von vielen ihrer Mitglieder einholen, die ihr aus der FDP zugelaufen sind.
Sind es Angst, Ungeduld und/oder reiner Machtwille, die innerparteiliche Zerrüttung ermöglichen? Irrelevant. Interessant ist viel eher der Zeitpunkt. Sollten sich Menschen berufen fühlen, gegen die Auflösung des Flügel zu protestieren wäre damit, „Corona sei Dank“, mit nun möglichen Ausgangssperren schnell Schluss gemacht. Wie praktisch. Das allerdings wissen auch die Flügelgegner im Bundesvorstand der AfD und an anderen relevanten Stellen der Partei. Was sagt das über die Alternative insgesamt?
Alles ist möglich im Corona-Ausnahmezustand, hält man ihn nur lange genug aufrecht. Ich bin gespannt, was noch folgt. Gute Unterhaltung.