Die Regierung von Präsident Macron ist der von Angela Merkel in Sachen Unbeliebtheit bei den Bürgern “noch” ein Stück überlegen. Während in Deutschland doch erstaunlich lange stillgehalten wird, entlädt sich in Frankreich immer mehr Unmut auf den Straßen. Das ist nicht allein dem Umstand geschuldet, dass die Franzosen eine andere und offensivere Protestkultur in sich tragen, sondern auch, weil sich die Bedingungen im Land für eine breite arbeitende Schicht immer mehr verschlechtern.
Am letzten Dienstag kam es in Paris zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Feuerwehrleuten und der Polizei. “Anti-Macron-Feuerwehrleute” protestierten in der Hauptstadt für eine bessere Bezahlung, mehr Personal und für Schutz vor gewaltsamen Angriffen. Diese hatten sich in der jüngsten Vergangenheit gehäuft, als Kameraden der Feuerwehr zum Ziel anderer wütender Protestler geworden sind.
Also organisierten sich mehrere tausend Feuerwehrmänner aus ganz Frankreich und gingen wieder auf die Straße. Sie forderten außerdem das Recht, mit 57 Jahren in den Ruhestand gehen zu können. Für ihren Protest zogen sich die Feuerwehrleute ihre Ausrüstungen und Helme an.
Anfangs verliefen die Aktionen friedlich. Doch dann, so berichten auch konservative Quellen, feuerten etwa 50 Feuerwehrmänner Pyrotechnik auf und in Richtung Polizei. Diese reagierte mit Tränengas und Wasserwerfern. Es kam zu handfesten Auseinandersetzungen und infolge auch zu Festnahmen.
Marine Le Pen, von der Partei “Nationale Versammlung / (Nationalversammlung)”, machte Präsident Emanuel Macron für die Gewalt auf den Straßen verantwortlich. Dieser habe es geschafft Feuerwehrleute und Polizisten gegeneinander aufzubringen, so Le Pen. Er Macron, trage die Verantwortung für die tiefe Uneinigkeit im Land.
Der Protest am Dienstag war die zweite große Feuerwehrdemonstration in weniger als vier Monaten in der Hauptstadt.