Meinung: Der Artikel gibt die Meinung des Autors wieder. Eine eigene Bewertung bedeutet nicht automatisch, richtig zu liegen. Keiner von uns kann es leisten sich dafür zu verbürgen, dass die Zukunft ihm Recht gibt. Doch wir können zur Demokratie beitragen bringen wir uns ein, nach bestem Wissen und Gewissen. (Stev Drews/DER-BARNIMER)
Vorwort: Wer in diesem Artikel nach der offiziellen Deutung der Ereignisse in Hanau sucht, der wird nicht fündig werden. Übrigens ist es vollkommener Schwachsinn den Vater des Täters propagandistisch zu benutzen, weil der auf einer “Regional”-Liste der Grünen kandidierte, genauso wie es als dämlich bezeichnet werden könnte, die Intentionen des Mörders der AfD zuzuschreiben. Weder Grüne noch die AfD sind Gegenstand der Gedankenwelt des Täters, bezieht man sich auf sein “Manifest”. … Und dennoch könnte die AfD zu den folgenden Theorien dazugehören.
Reden wir nicht lange um den heißen Brei herum, ich war von Anfang an skeptisch.
Dieses krampfhafte in den Bestrebungen, dieser schnelle Erkenntnisgewinn.
Erinnern wir uns wie lange es brauchte, bis der Anschlag auf dem Breitscheidplatz in Berlin halbwegs ausgewertet war. Wirklich sehr ärgerlich, dass der “Täter” erschossen wurde. Aber wer seinen Personalausweis im Tatfahrzeug vergisst, der läuft wahrscheinlich auch mit Freude Kugeln entgegen, nachdem er mehrere Landesgrenzen überwunden hat. Schon dumm, aber sei es drum.
Ein Dokument des “Täters Tobias Rathjen” gibt es nach offiziellen Bestätigungen auch im Mainstream in zwei fast identischen Varianten. Dazu werden wir noch kommen, versprochen – denn diese Tatsache ist relevant. Doch ich war aus einem anderem Grund wieder verwirrt. Warum nennt ein “schwer narzisstischer Mensch” ein Schreiben, das er der Bundestaatsanwaltschaft schickt “Skript__mit_Bilder”? Grammatik sechs. Warum aber glänzt das Dokument selbst durch perfektes Deutsch. Warum benennt er dieses Dokument nicht Manifest? Weil es vielleicht gar keins ist?
Auch seltsam, wie einfach ich die zweite Variante, jene die nun als Manifest betitelt wird im WWW herunterladen konnte. Es ist die Version, auf die sich alle Presseleute beziehen. Eben jene Version habe auch ich mir aus dem Internet herunter geladen. Sie gilt als “faktische Quelle” über die “Gedankenwelt” von Tobias Rathjen. Ist das so?
Dieses “Manifest” ist auf erschreckende Weise verwirrend. Mehrfach habe ich es gelesen und dann angefangen zu recherchieren. Ich werde versuchen möglichst emotionslos, faktisch und sachlich meine Gedanken darzustellen.
Was passierte am Tatabend? Hier eine kurze Zusammenfassung der offiziellen Darstellungen?
- Zehn Menschen wurden in Deutschland von einem Schützen getötet, der zwei Shisha-Bars in der Stadt Hanau angriff, bevor er seine Waffe gegen sich selbst richtete .
- Zu den Opfern gehörte Berichten zufolge eine schwangere Frau. Der Schütze, ein 43-jähriger deutscher Staatsbürger, der in den sozialen Medien als Tobias Rathjen bezeichnet wurde, hinterließ ein Manifest, in dem deutlich wurde, dass die Motive hinter den Morden rassistisch waren.
- Seine Leiche wurde mit der Mordwaffe daneben gefunden, als die Polizei seine Wohnung stürmte.
- In der Wohnung wurde auch die Leiche einer 72-jährigen Frau gefunden, die als seine Mutter identifiziert wurde. Die Polizei glaubt, Rathjen hätte sie getötet, bevor er die Waffe auf sich selbst richtete.
- Die Angriffe auf mehrere gastronomische Einrichtungen fanden am Mittwoch den 19. Februar 2020 ab rund 22 Uhr Ortszeit statt. Zeugen berichteten, sie hätten mehrere Schüsse und Panik gehört.
- Neun Menschen starben bei den Angriffen auf die Shisha-Bars, von denen angenommen wird, dass sie hauptsächlich von türkischen und kurdischen Einwanderergemeinschaften frequentiert wurden.
- Die deutsche Bild-Zeitung berichtete, dass zu den Opfern eine 35-jährige Mutter von zwei Kindern gehörte, die mit ihrem dritten Kind schwanger war.
Der Täter, sein Umfeld, Interessen und “Auffälligkeiten?
- Name/Eltern: Tobias Rathjen / Hans-Gerd und Gabriele Rathjen beide 72 Jahre alt.
- geboren: Tobias Rathjen 1977 in Hanau
- Schule und Ausbildung: Seine Schulausbildung bis zum Abitur fand in Hanau statt. Er leistete Zivildienst und absolvierte eine Lehre zum Bankkaufmann. Danach begann Rathjen ein Studium der Betriebswirtschaftslehre in Bayreuth. Nach dem Diplom im Jahr 2007 arbeitete er in der Finanzdienstleistungsbranche und lebte längere Zeit in München.
- Interessen: Rathjen spielte bei der Jugendmannschaft von Eintracht Frankfurt Fußball. Sein Trainer damals Jürgen Klopp. Dieser studierte in Frankfurt und kickte 1987/88 bei den Eintracht Frankfurt Amateuren. Zugleich trainierte der damals 21-Jährige die D-Jugend des Vereins – darunter Tobias Rathjen. Die Fußball-Karriere Rathjens wurde durch eine Knieverletzung beendet. (Quelle: DER WESTEN) Tobias Rathjen war Mitglied im Schützenverein Diana Bergen-Enkheim.
- Auffälligkeiten: Soll schon deutlich vor seiner Tat mit dem Auto durch Hanau gefahren sein und dabei mit einer Schreckschusswaffe auf Menschen angelegt haben. Hat nachweislich mehrfach Anzeige bei der Polizei erstatten wollen, wegen der angeblichen “Überwachung” seiner Person. Bei seinen Anläufen 2019 erstattete er Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft Hanau und bei der Generalbundesanwaltschaft.
Genug der Nachrichten, die Sie auch im Mainstream konsumieren können.
Ich muss vorweg klarstellen, alles was jetzt folgt sind Vermutungen/ meine Gedanken und ggf. daraus folgende Schlussfolgerungen. Bei letzteren versuche ich mich zurückzuhalten. Beweisen kann ich nichts. Darum hoffe ich, dass es mit gelingt wie angekündigt möglichst emotionslos, faktisch und sachlich meine Überlegungen zu präsentieren.
Die zwei Varianten des “Bekennerschreibens”?
Die eine Version war ursprünglich eine Anzeige, die zweite “fast identische” Variante wird nun als Manifestes präsentiert.
Das sogenannte Manifest war für jeden der ein bisschen ernsthaft suchte, im Internet zu finden. Fast auffällig einfach, ganz einfach über Google. Im gleichen Zeitraum wurden auf Facebook und Youtube Beiträge gelöscht, die mit Hanau in Zusammenhang standen.
Die ursprüngliche Variante des Schreibens sendete der “Täter”, nach eigenen Angaben Ende letzten Jahres an die Bundesstaatsanwaltschaft. Diese bestätigt den Vorgang. Eben diese Version an die Bundesstaatsanwaltschaft begriff der “Täter” keinesfalls als Manifest, sondern es war eine Anzeige. Tobias Rathjen fühlte sich verfolgt. Dies wollte er zur Anzeige bringen. Nachdem ihm bei der Polizei kein Gehör geschenkt wurde beschloss er, es 2019 direkt bei der Generalbundesanwaltschaft zu versuchen.
Diese fand in dem Schreiben/der Anzeige keine Hinweise auf einen möglicherweise rassistisch motivierten Menschen, so entnehmen wir es am 21.02.2020 der Presse. Das glaube ich sogar. Es bleibt also ein möglicherweise schwer kranker Mensch, der sich überwacht fühlt. Was wäre, wenn dieser Mann nicht der Mörder von Hanau ist?
Am 21.02.2020 gelange ich wie andere Menschen an Tonaufnahmen aus Hanau und Umgebung. Diese deuten auf mögliche Bandenkriminalität zwischen Russen und Kurden hin. Der Inhalt dieser Aufnahmen ist inzwischen recht weit bekannt, weshalb ich darauf verzichte sie hier hochzuladen.
“BILDblog” zieht in der Tatnacht ebenfalls Bandenkriminalität in Betracht. Der Reporter Tobias Bayer trifft während einer Liveberichterstattung aus Hanau diese Aussagen, bevor sich dann sehr schnell mehrheitlich auf den “Nazi-Täter” festgelegt wird. Grundlage dafür ist wieder das “Manifest”. Dieses beinhaltet offensichtlich rassistische Aussagen, ganz im Gegenteil zu dem “ähnlichen” Schreiben welches der Bundesstaatsanwaltschaft vor liegt.
Ich habe schon wieder mehr Fragen als Antworten.
- Warum gibt es überhaupt nachweislich unterschiedliche Versionen des Dokuments?
- Warum sind die rassistischen Teile des öffentlichen Dokuments, des “Manifests” auffällig an den Anfang und das Ende des Dokuments gestellt?
- Warum ist im Mittelteil des “Manifests” hauptsächlich nur ein paranoider Mensch erkennbar?
- Warum besteht die andere Version, die Anzeige” offenbar nur aus diesem Mittelteil?
- Wäre es möglich, das die “Anzeige” um die rassistischen Teile ergänzt wurde?
- Wer hätte das tun können?
Die wichtigste Frage lasse ich an dieser Stelle noch aus.
Wir stellen uns nur rein theoretisch zwei Szenarien der Geschehnisse in der Tatnacht vor, die nicht im Mainstream stattfinden. Wir folgen dabei dem Inhalt der schon genannten Audioaufnahmen.
Szenario 1: Der benannte Täter Tobias Rathjen hat die “hauptsächlich kurdischen Opfer” nicht getötet, sondern die in den Audioaufnahmen genannten “Russen” waren es, wegen „Streitigkeiten/Bandenkriminalität“? Dann bleibt die Frage. Wer hat dann Tobias R. und seine Mutter getötet? Geheimdienste? Daran glaube ich nicht. Viel zu viel James Bond.
Erweitern wir einfach die theoretischen Möglichkeiten.
Szenario 2: Der benannte Täter Tobias Rathjen ist in seinem krankhaften Verfolgungswahn endgültig durchgedreht und hat seine Mutter erschossen. In etwa dem gleichen Zeitraum haben “Russen” ihre Opfer getötet, wegen „Streitigkeiten/Bandenkriminalität“?
Zwei Mordgeschehen sind theoretisch denkbar.
Faktisch sind die Toten nun “schon mal” tot. Daran ist nichts mehr zu ändern. Jetzt kommt vielleicht jemand (im Auftrag oder aus Interesse) auf die Idee das Schreiben eines Paranoiden – jenes welches der Bundesstaatsanwaltschaft vorliegt, um rassistische/narzisstische Textpassagen zu ergänzen.
Für die nachträglichen Ergänzung spräche, dass diese relevanten Passagen der Bundesstaatsanwaltschaft nicht bekannt waren. (Offizielle Aussage im TV) Infolge der rassistisch/narzisstischen Ergänzungen bekäme die Tat den Spin, eines rechtsextremen Verbrechens.
Die wichtigste Frage
Diese beschäftigt mich immer, wenn ich Szenario 2 gedanklich durchspiele.
Wer könnte Interesse an der ergänzten Version mit dem rechtsradikalen Spin, dem Manifest haben?
Was verband sich von Anfang an mit den Berichten über die Tat aus Hanau? Richtig, es wurde die Überwachung der Partei AfD durch den Verfassungsschutz gefordert. Das “Warum” soll hier gar nicht Thema sein.
Hätte sich in Hanau ggf. mein hier beschriebenes Szenario 2 abgespielt oder eine ähnliche Variante, dann wären alle Opfer bereits tot. Fakt. Würde jemand diese Taten nun missbrauchen und das Ganze fliegt irgendwann auf, dann könnte die Entschuldigung lauten, man hätte die Geschehnisse lediglich falsch gedeutet und es stand ja eh zur Debatte, die AfD überwachen zu lassen. Das hingegen klingt gar nicht mehr so nach James Bond.